Gestern bei einem Glas Hugo in einem Strandsessel mit Blick auf den Donaukanal, hörte ich wieder diesen Satz: Astrid, du solltest ein Buch über dein Leben schreiben!
Aber es ist nicht speziell mein Leben, das so interessant ist. Nein! Es ist das Leben an sich. Und was mein Leben so unterhaltsam und vielleicht auch unglaublich macht ist einzig und allein meine Sichtweise auf dieses und wie ich LERNE ZU LEBEN.
Ich bin von der Sorte, wenn mir was „Schreckliches“ passiert heule ich wie die meisten Menschen über die Tragik, die mir widerfährt. ABER im selben Augenblick lache ich auch über meinen Geist der mich in diese Tragik hineinzieht. Und so war das schon lange bevor ich mich mit der Philosophie von Yoga und Buddhismus beschäftigte.
Irgendwie wohnte mir von Kindesbeinen an, diese Unschuld und Klarheit über das SEIN inne. Auch wenn ich das lange nicht begriff.
Und wenn ich so überlege bin ich mir sicher, dass wir alle diese Unschuld und Klarheit in uns tragen. Dass sie uns aber über die Jahre verloren gingen, überdeckt wurden und dass es mitunter ein mühsamer Weg ist wieder dorthin zu gelangen und sie frei zu legen.
Jeder sucht nach dem Sinn. Jeder will eine Rechtfertigung für das Sein. Wir schauen um dieses und jenes Eck und halten Ausschau nach jemanden, der uns sagt was zu tun ist und das Handbuch schenkt, nachdem wir unser Leben ausrichten können.
Mein Buch war lange mein Reisepass. Heute wären 39 Stempel unterschiedlicher Länder dieser Welt darin. Mehr als ein Land pro Lebensjahr. Ich suchte. Ohne Bewusstsein für das WAS. Verlor mich in Reisemomenten und -bildern. Konsumierte diese mehr als ich sie genoss und das begann mir zu widerstreben mit einer immensen Intensität. Stempel Nummer 39 wurde mir am Flughafen Melbourne aufs Papier gedrückt. 3 Tage lang saß ich am Strand und schrieb Blatt um Blatt WARUM Fragen auf. 100 Antworten hätte man geben können, aber keine schien die Richtige zu sein.
Da machte das schlagen der Wellen und die kühle Brise unter wärmenden Sonnenstrahlen mir meinen Kopf wieder frei und brachte Klarheit: Wir stellen zu viele Fragen für die wir gar keine Antwort brauchen.
Der Schüler fragt seinen wandernden Zen Lehrer: Warum gehst du?
Der Lehrer antwortet: Ich weiß nicht. Ich gehe gerne.
Der Schüler fragt seinen Lehrer: Warum lebst du?
Der Lehrer antwortet: Ich weiß nicht. Ich lebe gerne.
Wir suchen zu viel und vergessen aufs LEBEN. Aber wenn wir die Fragen loslassen, dann findet alles seinen Weg zu uns.
Ein neues Buch hat seinen Weg zu mir gefunden. Es wurde mir geschrieben. Es erzählt auch über mein Leben, meine Suche, mein Reisen. Aber es ist ganz einfach ein Buch über die Poesie des Moments. Es nimmt dich mit bis ans Ende der Welt und dabei bringt es dich zurück zu dir selbst!
Ich umarme das Leben und Eleonore Gudmundsson, die beste Geschichten-Erzählerin überhaupt - für ihre Inspiration und ihre Leidenschaft auf dieser gemeinsamen Reise!

Sometimes simply by sitting, the soul collects wisdom.
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