Wenn am Montag morgen wieder alles geschäftig wird, versuche ich noch einen Tag in Stille zu leben. Heute habe ich mich vom Neuwaldegger Bad Richtung Heuberg aufgemacht. Beim ersten Blick auf Wien sieht man den Donauturm und den Hundertwasser Turm in der Spittelau, man weiss um die vielen Menschen drum herum.
Dann Richtung Kreuzeichenwiese sehe ich nur noch ein paar Läufer und Hundebesitzer, die spazieren gehen. Was für eine Wohltat, dass diese Wiese noch kein Geschäftsmann als Standort für sein Lokal im Grünen gefunden hat. Ich atme ein paar mal tief ein und aus. Lass mich in der Sonne nieder und nehme einen guten Schluck von meiner hausgemachten Kräuterteemischung. Eine Schar Schüler übernimmt die Wiese lautstark und ich beschliesse noch andere Wege hier zu erkunden. Auf der Suche nach ein paar Momenten in Stille rund um die Wiese, betrete ich das Revier von Krähen, Rotschwänzchen und Eichkätzchen. Erfüllt mit Leichtigkeit beobachte ich ihr Treiben, stehe still am Wegesrand.
Nicht immer erlaubt uns das Leben in der Stadt eine Auszeit in der Natur. Und manchmal, was soll ich sagen, am Wochenende finden wir dort auch keine Stille. Letztens auf der Tauplitz war hinter und um mir herum eine Schar von 10-12 Frauen, ständig gab es was zum Quatschen und Kommentare zu diesem und jenem. Es gelang mir weder sie abzuhängen noch mich weit hinter sie zurückfallen zu lassen. Da sagte die eine zur anderen: "Weisst, was ich hier draussen so mag? Es ist so still!" Ich wusste nicht genau was sie unter Stille verstand. Der Trupp war keine 30 Sekunden lang ruhig. Ist Stille, wenn Mann und Kinder nicht nerven und die Chefin keine neuen Aufgaben verteilt? Ist Stille den Lauten der Natur zu lauschen? Ist die Stille nicht eh immer da und wird nur manchmal von uns übertönt? Oder schafft es die Stille in ganz seltenen Momenten den Lärm zu durchbrechen? Können wir mit dieser Stille sein, ob sie uns angenehm erscheint oder unangenehm ist? Bleiben wir oder flüchten wir?

silence...
should I stay or should I go.
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