Der Atem ist immer bei uns. Doch ist er uns oft auch fremd. Einfach weil er so unbeachtet bleibt. Selbst in der Betrachtung des Atems kann er uns neu bleiben. Es gibt soviel zu entdecken, wenn wir ein- und ausatmen und wenn wir innehalten - oder noch viel besser, wenn wir diesen Prozess nicht manipulieren und verändern, sondern ihn einfach geschehen lassen, so als würden wir geatmet und wir nicht diejenigen sein, die atmen.
Auch Mondatmung genannt, da die Ida Energie angesprochen wird. Sie steht für das Passive, Weibliche, für das Ruhende und spricht den Parasympatischen Zweig des Nervensystems an.
Setze Dich aufrecht in eine angenehme Sitzhaltung, die nicht steif ist. Das kann auch auf einem Stuhl sein. Atme einige Male tief durch beide Nasenlöcher ein und aus. Bist du Rechtshänder forme ein Handmudra mit der rechten Hand, lege dazu den Zeige- und Mittelfinger in die Handfläche. Strecke Daumen, Ring- und kleinen Finger weg. Der Daumen hilft dir in Folge das rechte Nasenloch zu schließen. Der Ringfinger das linke Nasenloch. (Linkshänder machen es einfach mit der linken Hand, der Daumen schließt dann das linke Nasenloch, …). Wenn dir das Handmudra zu umständlich oder unangenehm ist, kannst du die beiden Finger anstatt in die Handfläche auch auf die Stirn/ans Dritte Auge legen und so von oben die Nasenlöcher mit dem Daumen bzw. dem Ringfinger verschließen.
Nach einer angenehmen Ausatmung durch beide Nasenlöcher, verschließe mit Deinem Daumen das rechte Nasenloch. Atme tief und ruhig durch Dein linkes Nasenloch ein.
Verschließe dann das linke Nasenloch mit dem Ringfinger und atme durch das rechte Nasenloch wieder aus.
Wiederhole einige Runden in diesem Rhythmus: links ein, rechts aus.
Versuche möglichst ohne Anstrengung zu atmen, egal ob der Atem ein- oder ausströmt, er wird nicht forciert oder auch nicht bis zum Anschlag getrieben.
Beende die Übung, wenn der Impuls dazu kommt. In dem du die Hand wieder ablegst und durch beide Nasenlöcher ein- und ausatmest.
Das Einatmen entspricht der Qualität des Anregens, weshalb wir links = Ida einatmen um die Mondenergie anzusprechen (auch weibliche Energie, ruhende Energie) . Das Ausatmen entspricht mehr der
Qualität des Loslassens, weshalb wir rechts = Pingala ausatmen.
... dieser Moment nach der Stille in der sich der Impuls für eine Einatmung regt. Die sachte Ankündigung unseres Körpers sich für die Fülle des Lebens zu öffnen.
... dieser Moment in dem der Impuls und die Ankündigung zu einem Anfang wird und die Luft beginnt einzuströmen.
... dieser Moment in dem sich die Nasenlöcher dehnen als wollten sie die ganze Welt aufnehmen.
... dieser Moment in dem die Luft durch den Halsraum strömt und die Lungenflügel sich Richtung Schulterblatt,
Schlüsselbein und Brustbein dehnen.
... dieser Moment in dem die Lungenspitzen sich Richtung Bauchraum schieben, als wollten sie den Brustkorb ganz für sich und das Herz einnehmen.
.... dieser Moment in dem sich der Beckenboden aktiviert um die Organe des Bauchraums aufzufangen als gebe er Ihnen eine Hängematte in der sie ruhen können.
... dieser Moment der Fülle in der das Zwerchfell zu einer deutlichen Verbindung alles Leben im Rumpf wird.
Soviele Augenblicke eines Einatemzugs gibt es zu entdecken. ... darüber hinaus noch viel mehr.
*blessed by breath*
heute habe ich mehr Klarheit über diese Worte, obwohl vieles Ungesagt blieb.